Vögel

Allgemeines

In der biologischen Systematik unterteilten wir die Wirbeltiere in 5 Klassen: Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere.

Evolutionsbiologisch korrekter ist die Zuordnung der Vögel zusammen mit den Reptilien zu den Sauropsiden, während Amphibien und Säugetiere die beiden anderen Klassen bilden.

Vögel verschiedener Arten spielten in der menschlichen Ernährung schon immer ein Rolle als Jagdwild. Neben Fleisch und Eiern für die Ernährung wurden und werden auch noch Federn und Guano genutzt. Verschiedene Arten von Hausgeflügel gibt es heute in den verschiedensten Zuchtformen. Nicht alle dienen der Ernährung, sondern es werden etliche Zuchtformen nur ihrer Optik wegen gehalten.

Vögel legen Eier, die entweder durch Körperwärme oder durch die Umgebungswärme ausgebrütet werden. Die Jungvögel sind entweder Nestflüchter, die schon nach kurzer Zeit das Nest verlassen und von den Elterntieren geführt werden oder Nesthocker.

Nesthocker werden unbefiedert und blind geboren. Als Nestlinge sind sie auf die Körperwärme der Eltern angewiesen, die entsprechend auf dem Nest bleiben müssen und es nur gelegentlich verlassen. Nestlinge werden von ihren Eltern gefüttert. Nesthocker verlassen das Nest erst kurz vor Erreichen der Flugfähigkeit. Sie werden ab dieser Zeit Ästlinge genannt.

Ästlinge werden von den Eltern noch geraume Zeit außerhalb des Nestes versorgt. Junge Fundvögel sind meistens Ästlinge. Sofern sie nicht verletzt oder akut gefährdet sind, sollte man sie am Fundort belassen.

Unsere Hausvögel sind in der Regel das klassische Wirtschaftsgeflügel: Hühner, Gänse, Enten und noch ein paar Arten mehr. Ihre Vermehrung erfolgt weitgehend industrialisiert in Betrieben mit künstlicher Brut,  Aufzucht, Mast bzw. Vermarktung bis zur Schlachtung.

In jüngerer Zeit entstehen wieder vermehrt kleine Hobbyhaltungen zur Selbstversorgung sowohl mit Eiern als auch mit Fleisch.

Ziervögel wurden schon immer in Hobbyhaltungen gezüchtet.

Brauchen Vögel einen Tierarzt?

Vögel sind hoch entwickelte Wirbeltiere. Sie sind lernfähig. Sie empfinden Schmerz und Angst wie Säugetiere (und Menschen) auch. Sie zeigen es nur anders. Einige Arten haben ein deutlich ausgeprägtes Sozialverhalten.

Hausgeflügel wird gelegentlich durch Raubtiere wie Füchse, Hunde, Katzen oder auch Raubvögel verletzt. Wenn der Vogel den Angriff überlebt, kann man diese Verletzungen meistens gut versorgen.

Am häufigsten werden vermeintlich hilflose junge Wildvögel aufgefunden. Diese Vögel sind in der Regel nicht so hilflos wie sie wirken: ihre Eltern beobachten sie und versorgen sie.

Häufig werden verletzte Wildvögel noch lebend aufgefunden. Für die Entscheidung über ihre Versorgung ist die Frage entscheidend, ob sie nach der Ausheilung wieder wildbahntauglich werden.

Wie Säugetiere auch werden Vögel von einer Reihe von Parasiten der verschiedensten Arten befallen: Würmer, Kokzidien und andere Einzeller, verschiedenste Milbenarten und weitere Insekten können unsere Vögel schwer krank machen. Gleiches gilt für Bakterien und Viren.

In meiner Praxis behandle ich in der Regel verletzte Vögel und Vögel, die an Parasitenbefall leiden.

Für Hühner und Tauben ist die Impfung gegen Newcastle Disease gesetzlich vorgeschrieben.