Aktuell tagt der UN-Klimagipfel 2019 in Bonn.
Selten war der Druck auf die Politik so hoch: Fridays for Future hat einen Nerv getroffen.

https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ausland/klimaschutz-konferenz-bonn-eu-ringt-um-treibhausgas-neutralitaet-100.html

An dieser Stelle möchte ich auf die von der Bundesregierung geplante Freigabe des klimaschädlichen Gases Isofluran für Laien aufmerksam machen.

Ferkelerzeugern soll erlaubt werden, das hypnotisch wirkende Gas Isofluran selbst zu verwenden, um männliche Ferkel bei der Kastration zu betäuben.

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw26-de-ferkelbetaeubung-646390

Dabei hat die Branche bereits 2010 in der Brüsseler Erklärung den vollständigen Verzicht auf die Kastration von Eberferkeln angekündigt.

https://provieh.de/node/10532

Ich möchte an dieser Stelle auf die klimaschädlichen Eigenschaften von Narkosegasen hinweisen:

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/…/narkosegase…/

Den Autoren zufolge schädigen freigesetzte Narkosegase das Klima etwa so wie 1 Mio PKW oder 1 Kohlekraftwerk.

Die Autoren dieses Artikels sehen keine Notwendigkeit, Inhalationsnarkosen zu verbieten. Umgekehrt besteht umgekehrt auch keine Notwendigkeit, weitere klimaschädliche Gase freizusetzen.

Die Deutsche Bundesregierung schätzt, daß ca 10 Millionen Ferkel durch Laien mit Isofluran betäubt werden könnten.

Vor dem ernsten Hintergrund der absehbaren Klimaveränderungen halte ich es schlicht für unverantwortlich, Isofluran für die Verwendung durch medizinische Laien freizugeben.

Umgekehrt lassen sich durch die Immunokastration sogar Einsparungen am CO2-Ausstoß in der Schweinemast darstellen.
Die positiven Mast-Eigenschaften von Ebern werden durch die Kastration verschlechtert. Das gilt auch für die Kastration unter Isofluran … . Börge verwerten das Futter nicht so gut wie Eber.

Mit Imrovac behandelte Eber, also Immunokastraten oder Improvac-Eber verwerten das Futter besser als Börge. Durch die kürzere Mast sollen 3,7% CO2-Ausstoß eingespart werden können.
Das würde einer Berechnung zufolge bei 20 Millionen mit Improvac behandelten Ebern 460.000.000 kg CO2 oder 240.000 PKW bedeuten.

Diese Zahlen sollten jeden Politiker zum Nachdenken und zu eigener Recherche anregen. Tierschutz und Klimaschutz gingen hier mal Hand in Hand … ganz ohne Verzicht.

Maren Bestmann-Auchter, Tierärztin