Tierwohl 

Mit diesem Beitrag möchte ich um Unterstützung für meine Petition gegen Schlachttiertransporte in Länder außerhalb der EU bitten. 

https://petiport.secure.europarl.europa.eu/petitions/de/petition/content/0011%252F2018/html/Petition-Nr.-0011%252F2018%252C-eingereicht-von-Maren-Bestmann-Auchter%252C-deutsche-Staatsangeh%25C3%25B6rigkeit%252C-zur-Missachtung-des-Tierschutzes-bei-Schlachttiertransporten-in-Drittl%25C3%25A4nder

Kurzer Link: http://kurzelinks.de/18nt

 

Die Weidebullen sind zum Treffpunkt an Futterplatz gekommen und schauen neugierig an, was die Menschen mitbringen. Diesmal ist es nicht nur Futter. Einer aus ihrer Mitte wird auf den Hänger geladen und geht auf seine letzte Reise. Sein Transporteur hat das Foto gemacht. 

Wenn der Transport weg ist, werden die Zurückgebliebenen schauen, ob die Menschen nicht doch etwas Leckeres dagelassen haben. Sie werden dann weiter grasen oder ein paar kleinere Rangordnungsdinge klären … sie leben ganz einfach ihr Leben.

Es ist kein so schlechtes Leben. Ein paar Meter neben dem „Treffpunkt“ ist das Gras grün und saftig. Wir sind im Osten Bayerns, wo die Dürre in diesem Jahr nicht so schlimm ist. (Auf dem Weg in den Urlaub, beim Nachdenken über diesen Artikel, höre ich im Radio von der immer noch notwendigen Bekämpfung von Brandnestern am Schwarzen Berg … wir schreiben August 2018).

Natürlich ist es ein idyllisches Foto. An vielen Stellen Deutschlands ist die Haltung von Bullen (oder Rindern allgemein) auf der Weide entweder unüblich oder unmöglich geworden. 

Dennoch habe ich dieses Foto gewählt, weil es etwas verdeutlichen soll. 

In Deutschland gibt es viel kultiviertes Land. Und immer noch gibt es sehr viel Grasland. Das Grasland liefert das Futter unter Anderem für Rinder. Wir haben kaum Möglichkeiten, den Reichtum aus diesem Grasland anders zu nutzen als für Tierfutter. Theoretisch könnten wir Bauland daraus machen. Oder wir könnten der Natur ihren Lauf lassen: es würde zunächst verbuschen und dann würden Bäume sich ihren Platz zurückerobern.

Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, das Grasland gut einzuzäunen und wie auf dem Foto Rinder darauf wachsen zu lassen. Oder das Gras regelmäßig zu ernten und als Grünschnitt, Silage oder Heu zu verfüttern.

Was mit diesen Tieren geschieht, muss klar sein: sie werden geschlachtet und für unsere Ernährung (oder die unserer kleinen Hausraubtiere) verwendet. 

Nach den Richtlinien Deutschlands und der EU hat der Transport dieser Tiere tierschutzgerecht zu erfolgen. Wir müssen sie tränken, füttern und nach bestimmten Zeiten entladen und Erholung gewährleisten. Die Transportunternehmer haften dafür. Tatsächlich überschreiten die meisten Transporte diesen Rahmen auch nicht. Aber einige Transporte gehen wesentlich weiter: die Tiere werden zur Schlachtung in sogenannte Drittländer transportiert. An den Grenzübergängen finden notwendige Kontrollen statt. Leider dauern diese Kontrollen immer noch sehr lange, und es wurde mehrfach dargestellt, wie sehr die Tiere unter diesen Bedingungen leiden. 

Tierwohl findet hier statt

Und nicht auf überlangen Transporten, bei überlangen Wartezeiten in glühender Sommersonne, auf Schlachthöfen außerhalb der Geltung europäischem Rechts. 

Tierwohl findet in jedem Betrieb statt, der nah an den Lebensorten der Tiere noch schlachtet. Die Metzger haften dafür, sie werden regelmäßig kontrolliert. Wie auch die Transporteure. Schon der Transport in entfernter gelegene Schlachthöfe ist nicht mehr so tiergerecht … vom Transport in ferne Länder oder den Bedingungen an den Schlachthöfen dort ganz zu schweigen. 

Maren Bestmann-Auchter

Tierärztin

 

Maren Bestmann-Auchter
Tierärztin